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Rømø Strand – Autoland

In Rømø kann man auf die meisten der Nordsee zugewandten Strände mit dem Auto fahren.

Viele sagen: Muss man auch, weil das von den Dünen aus noch ein paar Kilometer weiter geht, bis endlich Wasser kommt. 🙂

Abendsonne mit Stau am Strand

Nachts, vor allem am Wochenende sind da dann irgendwelche Dudes damit beschäftigt, Donuts in den Sand zu brennen.

Kein großes Ding, selbst wenn der Sand gewinnt und keiner der Kumpels den eingegrabenen freischleppen kann – der 14jährige Bengel vom Bauern kommt dann mit dem großen Schlepper von Papa und zieht die sichere Beute gegen ein geringes Trinkgeld zurück auf festen Sand oder Asphalt.

Es war erst nur ein komisches Gefühl irgendwo hinten im Kopf, aber es hat sich bei uns beiden verdichtet: Die Insel Rømø ist leider nicht ideal für die Art, wie wir Urlaub machen.

Es gibt generell im Vergleich zu unseren bisherigen Ferienhaus-Urlauben nicht viele Fußwege, weder in der Natur, noch im besiedelten Bereich. Die Ferienhaussiedlungen (nicht nur unsere) auf Rømø sind in der Knüste und dort jeweils für sich, entsprechend sind Superbrugsen und Bageri ziemlich weit entfernt, zumindest, wenn man fürs Frühstück mal eben Brötchen holen möchte, müsste man schon ins Auto steigen.

Gleichzeitig sind die Ferienhaussiedlungen so angelegt, dass man nicht einfach durch brettern kann, sondern meist in einem Ring, von dem geschotterte Stichstrassen abgehen von denen geschotterte Stichstrassen abgehen. Das ist aus Verkehrsberuhigungssicht eine total gute Idee, aber leider gibt es selbst für Fussgänger und Radfahrer keine alternativen Wege:

(c) https://www.openstreetmap.org/copyright

D.h., von unserem Haus (grüne Markierung) zum Strand (im Westen) kann man entweder den Weg durch die Siedlung und dann durch die Heide gehen (gelbe Strecke – es ist ein sehr schöner Weg, aber etwas indirekt und dadurch 4km pro Richtung), oder man latscht die Landstrasse ohne Randstreifen entlang, auf der eben wie auf Landstrassen üblich 80++ km/h gefahren wird – einmal hab ich das im Dunklen gemacht.

Für ein dickes Eis ist es schon ganz ok, zur Verdauung noch mal 4km zurück zu gehen, aber nach dem dritten Mal ohne mögliche Variation wird es etwas mühsam und man kennt dann auch jeden Stein am Weg.

Viele Alternativen gibt es nicht, nicht nur in diesem Beispiel.

Also Fahrrad? Unser Ferienhaus hatte keine und wir konnten durch Mietwagen ohne Dachgepäckträger-Möglichkeit auch keine mitbringen – aber es gibt auch einen Fahrradverleih, allerdings ist dieser 11km weit weg, und der Weg dorthin geht nicht schön durch die Landschaft, sondern entlang der Bundesstrasse nach Havneby. Abgesehen davon sind die meisten Wege (abseits der Bundesstrasse) unbefestigt – sandig oder grob geschottert. Beides ist zum Radfahren nicht so richtig toll.

Also dann doch oft Auto. Ich fahr gar nicht so gerne Auto, vor allem nicht, wenn es sich um Kurzstrecken handelt – also mal eben für ein Eis und einen Strandblick oder etwas fürs Abendessen nachkaufen.

Bewegungsheatmap – heller: Öfter genutzt, langsamer bewegt.

Rømø ist als Urlaubsziel vor allem für Strandsegler richtig geil – es gibt endlose, flache, befahrbare Strände, und im Gegensatz zu St. Peter Ording braucht man keine Lizenz oder Vereinsmitgliedschaft.

Und Strandsegler bringen ihr Rig eh mit dem Anhänger oder am Bulli an den Strand und fahren abends zur Base (Ferienhaus oder Campingplatz) zurück, da kann man auch eben noch beim Superbrugsen zwischenstoppen.

Bitte nicht falsch verstehen – Rømø ist ne schöne Insel, wir konnten auf Rømø auch schön spazieren gehen, und es fühlt sich sehr dänisch an, aber wir hatten durch das Hin- und Hergehen nicht so richtig das sonst allgegenwärtige Entdeckergefühl.

Kleiner Urlaub auf Rømø

„Nadja und Aleks tun Dinge“ hat hier ziemlich lange nicht mehr stattgefunden.
In den letzten Monaten war es hier ja mehr „Aleks und sein Fahrrad tun Dinge“.

Endlich haben wir ein kleines Highlight am Corona-Horizont: Eine Woche Dänemark-Urlaub! Yay!

in gewohnter Tradition eröffnen wir mit dem hiesigen Ortseingangsschild

Wir verbringen die nächsten Tage auf der waldig-hügeligen Insel Rømø (Kenner sprechen es „Römme“– kurzes e –, hab ich hier gehört); in Begleitung zweier Freunde samt Hund. Für die ganze Woche haben wir ein typisches Dänisches Ferienhaus gemietet. Strom & Wasser extra. Mit Garten und großer Terrasse. Eigentlich ganz schön, etwas knarzig, könnte besser herausgeputzt sein. Dazu und zum Vermittlungsunternehmen DanCenter später vielleicht mehr. Auf den ersten Blick ist auf jeden Fall wohlfühlen angesagt:

Haus am Waldesrand. Entgegen des Bildeindrucks nicht in Alleinlage.

Am ersten ganzen Urlaubstag waren wir schon auf Erkundungstour in Lakolk – dem hiesigen Ort mit Campingplatz, Strand und, klar, Fressmeile. Wir haben lange keinen Urlaub mehr gemacht und deshalb die erste Monsterportion Fish & Chips natürlich nicht für die Ewigkeit festgehalten. Anfängerfehler. Mehr landestypisches Essen wird folgen.
Um das Fett wieder loszuwerden, sind wir zum Strand und von dort wieder zurück zum Ferienhaus gewandert. Sonnig isses. Und windig!

Unser Häuschen steht direkt neben einem Wald, der voll von ehemaligen Nazibunkern ist. Die Scheiße lässt einen auch nirgends in Europa in Ruhe. Im Gegensatz zur französischen Küste sind die Bunker hier wohl ziemlich gut kartiert. Das ist eher Aleks‘ Metier. Eventuell hat er dazu nochmal was zu erzählen (nö, nur nen Bonker-Link) . Eine erste Begehung hat bereits stattgefunden.

Ehemaliger Nazibunker im Wald

Das Wetter soll superbe bleiben. Wir haben deshalb heute schon entschieden, dass wir morgen das hiesige Eis-Portfolio weiteren Tests unterziehen müssen. Dann vielleicht sogar mit Foto.