Archiv für den Monat: Januar 2020

Dunkerque

Wir haben dort einen Stop eingelegt und einen Rundgang durch die Stadt gemacht. Neben imposantem Kirchenbau und viel Hafen mischt sich “interessante” Architektur in das Stadtbild. Von Häuschen mit Witzdächern bis hin zu DDR-esken Monsterbauten ist alles dabei.

Kirchen und Kathedralen imposanter Art kann man in Frankreich zwar überall bestaunen. Mich als kleines Heidenkind ziehen die aber immer wie magisch an.

Außerdem liegt hier der in Frankreich wohl sehr bekannte Freibeuter Jean Bart begraben. Überall in der Stadt gibt es Hinweise auf ihn. Quasi ein französischer Nationalheld!

Ein kleiner Teil der Kirche St. Eloi in Dunkerque

Den Namen Dunkerque kennt man vielleicht außerdem in englischer Aussprache im Zusammenhang mit dem zweiten Weltkrieg. Hier fand 1940 die wohl größte militärische Evakuierungsaktion, Operation Dynamo, der Geschichte statt. Deshalb sind wir auch zum zugehörigen Museum gelaufen, von dem wir wussten, dass es aktuell geschlossen ist. Aber ein Blick drum herum, auf den historischen Ort quasi, schad’ ja nix.

Zum Glück waren dort gerade ein paar Menschen des Vereins tätig und haben uns und ein paar andere verirrte Touris in das Museum gelassen. Neben den historischen Fakten* wurde ungewöhnlich viel Kriegsgerät ausgestellt. Kennt man so gar nicht von deutschen Kriegserinnerungsstätten.

Ich will hier gar nicht so intensiv auf die Details eingehen. Wer will kann das auf Wikipedia nachlesen.

Wir haben anschließend viel darüber diskutiert. Was die Art und Weise der Evakuierung über die Einschätzung der Briten gegenüber der Deutschen Armee aussagt. Wie die historische Einordnung später passiert ist. Ob die Briten Operation Dynamo genauso darstellen würden, wie dort in dem französischen Museum?

Bezahlt haben wir unseren Museumsbesuch in die Spendenkasse. Weil Aleks und ich uns zwischendurch “verloren” haben, haben wir beide gespendet – und so viel mehr bezahlt als der reguläre Eintritt für zwei Personen gekostet hätte.

*Wir sind uns relativ sicher, dass in Dunkerque eine etwas gefärbte Sichtweise dargestellt wird.

Bonjour Fronkreisch!

Unser erster Tag in Frankreich! Und wir haben sofort so viel erlebt! Sogar mein in den letzten 3 Wochen mühsam draufgeschafftes Französisch wurde direkt zweimal gefordert. Dazu sicher später mehr.

Jetzt sind wir erstmal an unserem Nachtlager nahe Ambleteuse angekommen. Das erste mal bei einem Bauern, also privat, ohne Dusche und externe Toilette, nur 5 Euro. Dafür mit wunderschöner Abendaussicht.

Handarbeit

In Brügge gabs auch nen Baumarkt, wo es alles gibt, was man so braucht. Jägerzäune, Schneefräsen und so. Und Schnur und Schlüsselringe, und et voilà:

Frituur

In diesem belgischen Rotenburg ob der Tauber hat es nicht geklappt mit Fritten, und die Frau war etwas enttäuscht.

Nach dem Automatic Camping Checkin sind wir dann doch noch mal losgestapft und haben ne offene Pommesbude gefunden.

Verständigung auf englischen Händen und Füssen, und wir hatten in Tierfett fritierte Kartoffelstifte mit einem ordentlichen Schlacks Majo.

Wir waren verfressen, es war dunkel und sehr windig, es gibt keine Fotos.

Camping Automatique

In Middelkerke gibt es einen automatischen Campingplatz- ohne Interaktion mit Menschen – das mussten wir latürnich ausprobieren, eventuell fällt dabei ja Content für das Techniktagebuch ab.

Am Eingang gab es einen Automaten, der die Daten (wielange, Autonumer, wieviele Hunde,…) abgefragt hat, und auf dem man den gewünschten Stellplatz auf einer Karte klicken musste.

Dafür und gegen 17€ gab es einen Barcode ausgedruckt, der die Schranke geöffnet hat.

Wir mussten auch sonst mit keinem Sprechen, weil wir die einzigen waren.

Deshalb konnten wir auch in Ruhe ausprobieren, wie man das Grauwasser aus der Gerät laufen lässt, ohne dass gleich einer hinter uns steht und uns ‘berät’.

Eigentlich ganz einfach, man fährt dem Gerät über ein Edelstahlloch, öffnet es und öffnet das Ventil am Grauwassertank, den Rest regelt die Schwerkraft.

Wie das mit dem Klo geht, stellt David von CrusingTheCut ausführlich und sehr britisch dar, einfach gucken (wir haben auch ein Kassetten Klo, wie er selbst). Seine Videos machen Lust auf Narrowboats und England.

Die Gegend um den Automatik Platz herum ist nicht so malerisch: Riesige Dauercampingplätze (im Vordergrund das super-duper-Wasch/Dusch/Kackhaus (geheizt)), Hochhäuser, dahinter ist das Meer. Im Sommer ist das hier wahrscheinlich kein Spass.

Brügge

In eigentlich jedem Urlaub “zwinge” ich den Mann dazu, dass wir uns wenigstens eine, in Touristenführern viel erwähnte, Stadt anschauen.

Brüssel war für uns keine Option, Antwerpen – Meh, also ging es heute nach Brügge. Wir sind, wie fast immer, ohne all zu großen Plan in die Stadt marschiert. Einen ok-en Parkplatz haben wir direkt am Rand des Zentrums gefunden (schwierig zu navigieren, kostenpflichtig aber im Rahmen, hätten wir auch ohne Park4Night finden können). Von dort aus also zu Fuß in die extrem gut erhaltene Altstadt.

Für Aleks sah alles aus wie in jeder typischen Handels- bzw. Hansestadt. Ich dagegen war und bin sehr beeindruckt von Brügge:

In Brügge hat nie ein Krieg gewütet. Die Stadt wurde also nie angezündet, bombardiert oder sonstwie geschliffen. Das hat gemacht, dass sich Baukunst verschiedener Epochen und Kulturen gemischt hat. Der Römer ist sehr deutlich zu erkennen, dazwischen mittelalterliche, barocke gotische Bauten und sogar das ein oder andere moderne Gebäude. Gleichzeitig mischen sich, für mein Empfinden, auf ganz lustige Weise typisch niederländische schmale Wohnbauten mit ziemlich prunkvollen, gold-bemalten eher französisch zuzuordnenden.

Wie immer, wenn wir im Urlaub in Städten unterwegs sind, waren wir mit der Menge der Touristen überfordert, selbst zu dieser Jahreszeit! Irgendwo hat ein Kreuzfahrtschiff wieder die üblichen Europe-in-a-nutshell-Erkundenden ausgespuckt, die Selfies-machend durch die Straßen traben.

In der pittoresken Innenstadt läuft die übliche Touri-Abzocke. Es gibt seeeeeehr viele Schokoladen- und Waffelläden und – für uns unverständlich – wahnsinnig viele italienische Restaurants. Und Käthe Wohlfahrt!?

Aber egal, mit sowas muss man rechnen. Ich würde Brügge Städtereisenden auf jeden Fall sehr empfehlen. Es gibt viel zu Gucken und quasi jeder Stein ist historisch.

Natürlich gibt es dort auch Fritten, heftig überteuert vor dem (?) Belfort und als belgisch-französische Spezial-Version mit Miesmuscheln. Für uns gab es in Brügge keine Frites.

Am Nachmittag sind wir zu unserem ausgewählten Campingplatz gezuckelt: Ein automatischer! Mit Ein- und Auschecken ohne mit einem Menschen sprechen zu müssen! Aleks hat dokumentiert, das bekommt einen eigenen Artikel.

Während der Fahrt kamen wir auf jeden Fall an jeder Menge vielversprechend wirkenden Frituuren vorbei – die allesamt geschlossen waren. Ich witterte schon eine Verschwörung bis mir auffiel, dass die alle gegen 17/18 Uhr wieder öffnen. Es ist auch in Frankreich in vielen Geschäften so üblich, dass man nachmittags schließt. Daran müssen wir uns jetzt schnellstmöglich gewöhnen.

Diese Nacht sind wir noch in Belgien, in der Nähe von Middelkerke, morgen geht es voraussichtlich schon über die französische Grenze.

Welcome to the EU, 2

Bonjour / Goede dag / Guten Tag Belgique / België / Belgien!

Ein kleines Land mit 3 Amtssprachen, Bier! (im Auto tobt noch eine Diskussion über die Güteklasse der belgischen Braukunst) und mehrfach frittierten Köstlichkeiten.

Ich freu mich!

Diesmal hat’s auch mit dem Foto geklappt, puh.

Gasalarm

Der Gerät heizt und kocht mit Propangas aus (in Deutschland handelsüblichen) 5 und 11kg Stahlflaschen. 

In Deutschland bedeutet, dass es z.B. in Frankreich anders ist – und das dies eventuell zu einem sehr kalten Morgen führen kann, dazu später mehr…

Die Heizung arbeitet vollautomatisch, mensch stellt eine Temperatur an, und ein gewisser Herr Truma kümmert sich um die Details und bläst so lange warme Luft in den Innenraum, bis die vorgewählte Temperatur erreicht ist und geht dann aus, bis diese wieder unterschritten wird – im Campingbetrieb, im Fahrbetrieb heizt der Motor und das Gas ist aus.

Beim Herrumrödeln in einem Staufach im Fussboden, das ziemlich nahe und unterhalb von Herrn Truma ist, hat es heute leicht nach Gas gerochen – das ist schlecht.
In diesem Fach sind allerdings unter anderem auch ein paar  bockwurstglasgrosse Butankartuschen für nen Grill und eine Parkkralle. Anscheinend hat die Parkkralle beim Herumrödeln im Fach es einer dieser Dosen so besorgt, dass sie nicht mehr dicht war und Gas ausgeströmt ist (sie war sehr kalt und beraureift), ohne dass es merkbar gezischt hat.

Puh. 

Ich hatte zwar keine Angst, mit der Gerät in die Luft zu fliegen oder darin zu ersticken (Gas ist schwerer als Luft, wir schlafen erhöht), aber schon, dass unser wertvolles Gas eventuell an einer unautorisierten Stelle Herrn Trumas austritt und dadurch sehr viel mehr verbraucht wird als wir tatächlich verbrennen.