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Kleiner Urlaub auf Rømø

„Nadja und Aleks tun Dinge“ hat hier ziemlich lange nicht mehr stattgefunden.
In den letzten Monaten war es hier ja mehr „Aleks und sein Fahrrad tun Dinge“.

Endlich haben wir ein kleines Highlight am Corona-Horizont: Eine Woche Dänemark-Urlaub! Yay!

in gewohnter Tradition eröffnen wir mit dem hiesigen Ortseingangsschild

Wir verbringen die nächsten Tage auf der waldig-hügeligen Insel Rømø (Kenner sprechen es „Römme“– kurzes e –, hab ich hier gehört); in Begleitung zweier Freunde samt Hund. Für die ganze Woche haben wir ein typisches Dänisches Ferienhaus gemietet. Strom & Wasser extra. Mit Garten und großer Terrasse. Eigentlich ganz schön, etwas knarzig, könnte besser herausgeputzt sein. Dazu und zum Vermittlungsunternehmen DanCenter später vielleicht mehr. Auf den ersten Blick ist auf jeden Fall wohlfühlen angesagt:

Haus am Waldesrand. Entgegen des Bildeindrucks nicht in Alleinlage.

Am ersten ganzen Urlaubstag waren wir schon auf Erkundungstour in Lakolk – dem hiesigen Ort mit Campingplatz, Strand und, klar, Fressmeile. Wir haben lange keinen Urlaub mehr gemacht und deshalb die erste Monsterportion Fish & Chips natürlich nicht für die Ewigkeit festgehalten. Anfängerfehler. Mehr landestypisches Essen wird folgen.
Um das Fett wieder loszuwerden, sind wir zum Strand und von dort wieder zurück zum Ferienhaus gewandert. Sonnig isses. Und windig!

Unser Häuschen steht direkt neben einem Wald, der voll von ehemaligen Nazibunkern ist. Die Scheiße lässt einen auch nirgends in Europa in Ruhe. Im Gegensatz zur französischen Küste sind die Bunker hier wohl ziemlich gut kartiert. Das ist eher Aleks‘ Metier. Eventuell hat er dazu nochmal was zu erzählen (nö, nur nen Bonker-Link) . Eine erste Begehung hat bereits stattgefunden.

Ehemaliger Nazibunker im Wald

Das Wetter soll superbe bleiben. Wir haben deshalb heute schon entschieden, dass wir morgen das hiesige Eis-Portfolio weiteren Tests unterziehen müssen. Dann vielleicht sogar mit Foto.

Bonker!

Irgendwie ist hier alles voller Nazibonkers; man kann sich dem kaum entziehen, wenn man an der Küste unterwegs ist, die Anlagen des “Atlantikwall” schützten natürlich besonders die (Marine)häfen gegen die andere Fraktion.

Irgendwo guckt dann doch die inzwischen vertraute, auf einer Seite leicht abgerundete, etwas erodierte Betonform heraus. Eine Anlage wollten wir noch bewusst sehen, und zwar die U-Boot Bunker von Lorient, Keroman I bis IV.

Lorient war neben La Rochelle, St. Nazaire und Brest der größte Standort der Atlantikflotte der deutschen U-Boote. Um die U-Boote wieder fitt für die nächsten Einsätze machen zu können, ohne sich dabei zusehr um die Luftangriffe der Allierten kümmern zu müssen. wurden riesige, verbunkerte Werftanlagen gebaut. Lorient nimmt eine Sonderstellung ein, die meisten Liegeplätze für U-Boote waren dort an Land und nicht in Boxen schwimmend. Dafür wurden die Boote auf einer verbunkerten Slipanlage an Land gezogen und dann auf einem Schienensystem in eine Werfthalle verfahren (siehe verlinkten Artikel).

Leider war das Museum zu. So sind wir selbst etwas herumgestromert, aber in viele Gebäude/Bunker kommt man so nicht rein.

In Lorient werden die Bunker inzwischen zivil genutzt, ein Abriss wäre nicht bezahlbar gewesen. In Frankreich ist Seesegeln als Leistungssport sehr populär, viele der bekannten Teams haben hier ihren Stützpunkt, und eine Menge Betriebe aus dem maritimen Bereich sitzen ebenfalls hier.

Danach sind wir weiter nach Norden gefahren, wir sind jetzt auf einer Halbinsel südwestlich von Brest, ebenfalls ein Kriegshafen – und wieder Bunker 🙂

Allerdings gibt es hier auch endlich mal eine viel ältere Befestigungsanlage zum Schutz der Einfahrt – wer Hornblower gelesen hat, dem kommt das alles sehr bekannt vor – dieser fiktive britische Seeheld hat zwischen Le Havre und Quiberon seine ersten Jahre als Kommandant im Blockadedienst an der französischen Küste verbracht.

Ein paar Eindrücke von den Klippen Camaret-sur-Mers: