Konditionen für Ländergrenzen-Fortgeschrittene. Diesmal hat’s auch mit der nassen Scheibe geklappt.
Verständigung mit Fremden ist jetzt also wieder ohne Hände und Füße möglich. Mit Englisch sind wir nämlich nur in den Niederlanden wirklich weiter gekommen.
Nix! An unserem Übernachtungsplatz an der friesischen Küste gibt es ein besseres (Stoffservietten, die Karte spricht offen von der Option auf mehrgängige Menus) Restaurant und ist im Februar geöffnet – de zwarte Haan. Leider bauen sie gerade um, aber wir haben trotzdem ein tolles Essen bekommen.
Wahrscheinlich musste sich ein Teil der Familie spontan von der Xbox lösen, in die Serviceklamotten werfen, die Friteusen starten und alles – während der Patron uns versicherte, das sei alles überhaupt kein Problem, es gäbe zwar gerade nichts à la carte, aber er sehe mal, was sich machen lasse und machte den Kamin an.
Fish & Chips z. B.
Klar, fritiert. Erstens Ehrensache, wir sind ja nicht aus Spass in Holland, und ausserdem war ja klar, dass es gerade nur Dinge aus der Truhe geben würde – dafür war der Salat sehr frisch und lecker und ohne diese idiotischen Möhrenstifte, die sonst aus EinfallslosigkeitWEGEN DER FARBE so häufig drangeschmissen werden.
Da sich die Benutzer gerade beim Wasser ein- und Gülle ablassen sehr doof anstellen, und hier sonst nix los ist, gaffen wir hemmungslos.
So morgenfüllend ist das aber dann doch nicht, wie er seinen Gülleschlauch immer wieder zur Inspektion aus dem Ablauf im Boden zieht. Also fix gegoogled, es handelt sich anscheinend um einen Concorde Plusliner.
Die Karre hat eine größere Küche als wir (zuhause) und ne Tiefgarage für ein Smart.
Das ganze läuft unter dem Motto Verzichten auf nichts.
Nur den vergüllten Schlauch muss man hinterher sauber bekommen und stauen, aber vielleicht hat das Gülleschlauchstaufach (mit Sensorsteuerung) ja eine Gülleschlauch-Entpestungsautomatik oder einen Mitarbeiter aus dem Niedriglohnsektor in der Tiefgarage, der solche Arbeiten… MOMENT… vielleicht ist der Schlauchinspektor gar nicht der stolze Besitzer?
Egal, weiter mit der Werbung:
Verzichten auf nichts, ausser auf Durchfahrten, die niedriger als 3,85 sind, für weniger als 12t freigegeben sind und überhaupt befahrbar mit so einem Monster.
Wir hatten schon normale Kreuzungen, an denen ich nicht in einem Zug rum gekommen bin, oder Durchfahrten, die wir nicht benutzen konnten (bei 6m Länge, 2,60 Höhe und unter 3,5t Gesamtgewicht).
Achja, man braucht dafür auch nen LKW Führerschein, Fahrtenschreiber, Lenkzeitenkontrolle und so weiter.
Und man muss dann noch mit dem Gülleschlauch rum machen, wo unsereins einfach über das Loch fahren kann.
Der Franzmann hat es uns nicht leicht gemacht, unser Geld bei ihm auszugeben. Lebensmittel, Stellplätze, Sprit, ein paar Museen. Wir waren nicht ein einziges Mal essen – und wir haben es echt probiert, so ziemlich alles war zu, selbst wenn es auf der eigenen Webseite geöffnet hatte. Mit Ausnahme von Burger-Pizzerien, da hätte es aber kein Galette oder ähnliches gegeben. Genauso wenig waren wir auf einem richtigem Campingplatz mit allen Annehmlichkeiten wie Duschen, Strom, Wifi, saubere Entsorgung, vielleicht ne Waschmaschine.
Kaum sind wir in Belgien, gibt es das alles – geheizte, saubere Waschhäuser und unsere Geräte feiern gerade Updateorgien im schnellen, freien Campingplatz-Wifi.
Wir waren gerade lecker essen, richtig im Sitzen und mit Bedienung und Besteck.
(“Bier”, ein leckeres, belgisches bierähnliches Getränk)
Es ist unverständlich, weil wir ja nicht die einzigen waren, die im Camper oder sonst wie als Touries unterwegs waren. Die meisten Stellplätze waren nicht wirklich voll, aber wir waren fast nie die einzigen – ich denke schon, dass es sich lohnen würde, ab und zu etwas Touri-Infrastruktur auch im Februar zu betreiben, gerade dann, wenn es alle anderen nicht tun.
Belgien hat einen anderen Nachteil – sie haben hier die Tendenz, direkt an der Seepromenade entlang 8 oder 10stöckige Hochhäuser zu bauen.
Das Hundekacke-Problem steht aber kurz vor der Lösung – Es gibt hier spezielle Hundekotbeuteledelstahltrompeten.
Sabine scheint hinüber zu sein und wir sind raus aus Frankreich. Für zweites gilt: leider! Wir konnten gar nicht alles gucken, was wir gucken wollten.
Hatten dafür gerade nochmal ein sehr französisches Supermarkt-Erlebnis, die haben hier an der Kasse echt die Ruhe weg. Und le Gas ging heute früh aus, da mussten wir auf die letzten Meter nochmal nachkaufen.
Heute wieder une nuit im schönen Belgique, et peut-etre des frittes!? Wir übernachten wohl in der Nähe von Zeebrügge.
Nach dem regnerischen Rouen sind wir weiter nach Norden Richtung Calais gefahren, wir stehen jetzt in Le Portel, einem Vorort von Boulogne-sur-Mer, ziemlich windgeschützt und doch nahe am Wasser.
Auf dem Weg hierher gabs auch Wasser:
Hier gabs gerade kurz keinen Regen, musste natürlich gucken gehen, was das Meer macht.
Achja, und Bonker.
Diesmal aufgefropft auf eine vorhandene Befestigung.