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Le Tréport

Die Küste ist hier ziemlich kreidefelsig.

Quasi wie auf Rügen, mit Møn gegenüber. Hier ist es dann England gegenüber und es ist senkrechter als auf Rügen.

Wir sind heute in Le Tréport gestrandet, weil zwei von den als im Winter offen angezeigten Campingplätzen dann doch zu waren (ist uns gestern schon passiert, hoffentlich wird das wieder besser). Wir sind nun auf einem städtischen Wohnmobilstellplatz, das ist billig(er) aber ohne Sanitäreinrichtung erster Ordnung (für Menschen). Schwarz- und Grauwasser kann man problemlos loswerden. Naja, geht auch.

Es gibt ein paar Attraktionen, z. B. kann man hier sein Auto waschen (lassen):

Ausserdem gibt es eine Schrägseilbahn auf die Klippe über der Stadt:

Wir sind trotz Nadjas Knie zurück die Stufen runtergehoppelt und auch heil wieder unten angekommen. Ein hübsches Städtchen, bis auf die wirklich überall herumliegende Hundekacke.

Morgen früh plane ich eine Campermilieustudie zum Camperparkverhalten. Wir sind wohl keine richtigen Camper, weil wir als einzige kein weisses/beiges Gefährt fahren und (schlimmer) zu faul waren, trotz vorhandener Auffahrkeile der Gerät exakt lotrecht aufzubocken – was hier sonst alle getan haben. Er steht aber so grade, dass das Wasser im Spülbecken komplett abläuft, waagerechter geht nicht.

Leserbrief

Moinsen ihr beide, wir genießen eure Berichte sehr, denn sie ermöglichen einem „Urlaub im Kopf“. Bin durch Zufall über einen meiner seltenen Fatzebuch Besuche drüber gestolpert. Bretagne ist ja von uns auch schon 2x heimgesucht worden. Wir könnten euch zig Orte empfehlen aber ersparen euch das lieber so ungefragt 😉 Habt eine schöne Zeit beim Franzmann, es grüßen Nena und Gernot

Danke!

Leider haben seit der französischen Grenze gerade die Campingplätze zu, die extra als offen im Winter angegeben sind, aber so isser eben, der Franzmann. Und ne Umweltsau isser, selbst Biomilch kommt in der Plastikflasche.

 

Schuhkontrolle!

Je mehr wir in französischen Städten unterwegs sind, desto wichtiger wird es, die eigenen Schuhe zu kontrollieren bevor wir über unsere mobile Haustürschwelle treten: Es ist alles voller Hunde-Pupu!

Fies!

Es geht uns ja (als Nachkommen der Angreifer) nix an, aber die Tommies wollten sich einfach verpissen und haben das ihren französischen Waffenbrüdern tagelang nicht gesagt!

Und es auch als grossen Sieg gefeiert, nicht nur als geglückte Grossevakuierung. Churchill hat das hinterher aber klar gestellt, man gewinne keine Kriege durch evakuieren.

Heute ist der 1. Februar, die Tommies sind raus der EU. 🙁

Vielleicht kommen sie ja wieder.

Hier (westlich von Calais) steht noch überall deutsches Kriegsgerät in der Landschaft rum (Batterie Todt gefunden, als wir nen Campingplatz gesucht haben), um vor 70 Jahren ein Wiederkommen zu verhindern.

Dunkerque

Wir haben dort einen Stop eingelegt und einen Rundgang durch die Stadt gemacht. Neben imposantem Kirchenbau und viel Hafen mischt sich “interessante” Architektur in das Stadtbild. Von Häuschen mit Witzdächern bis hin zu DDR-esken Monsterbauten ist alles dabei.

Kirchen und Kathedralen imposanter Art kann man in Frankreich zwar überall bestaunen. Mich als kleines Heidenkind ziehen die aber immer wie magisch an.

Außerdem liegt hier der in Frankreich wohl sehr bekannte Freibeuter Jean Bart begraben. Überall in der Stadt gibt es Hinweise auf ihn. Quasi ein französischer Nationalheld!

Ein kleiner Teil der Kirche St. Eloi in Dunkerque

Den Namen Dunkerque kennt man vielleicht außerdem in englischer Aussprache im Zusammenhang mit dem zweiten Weltkrieg. Hier fand 1940 die wohl größte militärische Evakuierungsaktion, Operation Dynamo, der Geschichte statt. Deshalb sind wir auch zum zugehörigen Museum gelaufen, von dem wir wussten, dass es aktuell geschlossen ist. Aber ein Blick drum herum, auf den historischen Ort quasi, schad’ ja nix.

Zum Glück waren dort gerade ein paar Menschen des Vereins tätig und haben uns und ein paar andere verirrte Touris in das Museum gelassen. Neben den historischen Fakten* wurde ungewöhnlich viel Kriegsgerät ausgestellt. Kennt man so gar nicht von deutschen Kriegserinnerungsstätten.

Ich will hier gar nicht so intensiv auf die Details eingehen. Wer will kann das auf Wikipedia nachlesen.

Wir haben anschließend viel darüber diskutiert. Was die Art und Weise der Evakuierung über die Einschätzung der Briten gegenüber der Deutschen Armee aussagt. Wie die historische Einordnung später passiert ist. Ob die Briten Operation Dynamo genauso darstellen würden, wie dort in dem französischen Museum?

Bezahlt haben wir unseren Museumsbesuch in die Spendenkasse. Weil Aleks und ich uns zwischendurch “verloren” haben, haben wir beide gespendet – und so viel mehr bezahlt als der reguläre Eintritt für zwei Personen gekostet hätte.

*Wir sind uns relativ sicher, dass in Dunkerque eine etwas gefärbte Sichtweise dargestellt wird.

Bonjour Fronkreisch!

Unser erster Tag in Frankreich! Und wir haben sofort so viel erlebt! Sogar mein in den letzten 3 Wochen mühsam draufgeschafftes Französisch wurde direkt zweimal gefordert. Dazu sicher später mehr.

Jetzt sind wir erstmal an unserem Nachtlager nahe Ambleteuse angekommen. Das erste mal bei einem Bauern, also privat, ohne Dusche und externe Toilette, nur 5 Euro. Dafür mit wunderschöner Abendaussicht.

Handarbeit

In Brügge gabs auch nen Baumarkt, wo es alles gibt, was man so braucht. Jägerzäune, Schneefräsen und so. Und Schnur und Schlüsselringe, und et voilà:

Frituur

In diesem belgischen Rotenburg ob der Tauber hat es nicht geklappt mit Fritten, und die Frau war etwas enttäuscht.

Nach dem Automatic Camping Checkin sind wir dann doch noch mal losgestapft und haben ne offene Pommesbude gefunden.

Verständigung auf englischen Händen und Füssen, und wir hatten in Tierfett fritierte Kartoffelstifte mit einem ordentlichen Schlacks Majo.

Wir waren verfressen, es war dunkel und sehr windig, es gibt keine Fotos.