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Vor der Reise habe ich überlegt, ob ich meinen Mini-Weltempfänger und Papier-Karten mitnehme.

Wir haben es dann komplett ohne probiert, Internet ist das neue Weltempfänger, Wetterdienst und Karten gibts auch…

Wir hatten als Offline-Karten auf dem Navigationstablet (siehe unten) die Apps OSMand (Openstreetmap f. Android) und MapsMe und die passenden (routingfähigen) Karten heruntergeladen.

Meistens haben wir aber GoogleMaps benutzt, das ist vom Routing her am angenehmsten. In Schweden hatten wir kein Internet, dort haben wir erst MapsMe ausprobiert, das ist aber zum Routen ungeeignet, wenn man nicht die schnellste Route (Autobahn) fahren will (keinerlei Optionen für Streckenwahl).

OSMand routet brauchbar, bietet viele Optionen, leider hat die Anwendung aber das schlechteste Userinterface von Welt. Wirklich das allerschlechteste. Ich würde mich dazu versteigen zu behaupten, dass diese in Scheisse gegossene Software von Kartennerds ist, die keinen Schimmer von UI-Gestaltung haben.

Wir haben uns regelmäßig in unklaren Untermenüs verfranzt.
Witzig: OSMand kann Maut-Strassen und Brücken meiden, entsprechende Auffahrten zu Autobahnen werden dann schlicht übergangen, d.h., wenn man an einem für Skandinavien typischen Kreisverkehr ankommt, und die zweite Abfahrt fahren soll, die erste Abfahrt aber auf eine Autobahn (oder sonstige, als zu vermeidend deklarierte Strecke) führt, wird diese von OSMand ignoriert, und die Stimme sagt: An der ersten Abfahrt verlassen.
Wie gesagt, das Userinterface ist total kaputt. Die Kartenbasis ist dagegen ok.

GoogleMaps ist aber weit, weit vorne, sowohl was Aktualität (rember: Bob ist überall!) als auch die Nutzung angeht. Wir haben dort immer Mautstrassen und Autobahnen ausgeklammert und dann bei der Routenauswahl meist die langsamere ausgewählt – das waren immer die schönsten Strecken (und mit wenig Verkehr). Allerdings verliert man bei GoogleMaps schnell die Übersicht, wo man eigentlich ist.

Deshalb lief meist auf dem Tablet MyMaps einfach so im Followme-Mode eine Umgebungskarte im grossen Masstab, und auf dem fest im Auto verbauten N4 GoogleMaps mit den konkreten Ansagen.

Reale Karten haben wir echt nicht gebraucht.
Weltempfänger auch nicht, Internet ist eigentlich überall verfügbar (siehe Extra Artikel).
Witzig, wie auf Campingplätzen ankommenden Campern als erstes (noch vor dem lotrechten Aufbocken) erstmal die Sat-Schüssel in den Suchmode geht, um den TV-Link herzustellen. Das ist ne andere Generation von Informationsbeschaffung.

Die von uns gefundenen Apps zum Finden von geeigneten Campingplätzen sind leider alle schrott, veraltet, enthalten nicht mal ein fünftel der real vorhandenen Plätze, haben ein kaputtes UI und sind damit allesamt unbrauchbar, obwohl sie teilweise Geld kosten. Diese Apps scheinen für die Generation gemacht worden zu sein, die eh den Shellatlas zum Autofahren und den großen ADAC-Campingföhrer als toter Baum benutzen.

Campingplätze haben wir über aus dem Fenster gucken, unseren
Velbinger (s.u.) und über Google gefunden und dann auf den Webseiten der Campingplatzbetreiber gegen gecheckt.

Allerdings hatten wir zwei Reiseführer und noch weitere Bücher dabei.
Absolut empfehlenswert: Der ‘Velbinger’ Norwegen Süd/Mitte – der Reiseführer ist veraltet, ich glaube, das geht nicht anders. Aber da stehen eben die Geheimtipps drin, die man mit Googlen nicht so einfach findet oder deren Geheimnis sich nicht unmittelbar erschliesst.
Den anderen Führer haben wir nicht benutzt.