Schlagwort-Archive: nightride

Juli und August aus Fahrradsicht

Post Corona

Im Juli hab ich es nach Corona und der in Das war anders geplant beschriebenen Erschöpfung schon nach kurzen Strecken eher ruhig angehen lassen (480km waren es am Ende), es hat sich damit aber leider auch abgezeichnet, dass ich es nicht mehr schaffe, noch einen Orbit innerhalb des Rennzeitraums zu fahren :-(, Wochenenden waren anders verplant und mir fehlte immer noch etwas Power.

Um wieder auf normales Niveau zu kommen, bin ich viel mehr kürzere Strecken gefahren und habe angefangen, systematisch mit dem Wandrer-Plugin zu planen, um möglichst viele neue Strecken zu fahren.

Wandrer Liebe

Inzwischen bin ich mit der Veddel fast durch – ich bin 90% der vorhandenen Strassen/Wege gefahren, da sind dann auch wirklich ne Menge tote Enden mit schwerem Industriecharme dabei, an deren Enden man einfach nur umdrehen kann.

blau = gefahren ; rot = noch nicht gefahren

Durch Wilhelmsburg muss ich jedes Mal, wenn ich in die Stadt fahre oder von dort nachhause will – auch da versuche ich, jedes Mal ne andere Route zu fahren. Obwohl Wilhelmsburg vergleichsweise riesig ist, bin ich dort auf 67%.

Wie auch schon beschrieben – die Routen, die bikerouter wählt, sind ziemlich gut – handisches Eingreifen auf Grundlage des Wandrer-Browser-Plugins kann schön sein, oft ist es das auch, aber genauso oft ist es das dann eben  nicht (mehr), brouter weiß schon ganz gut, was es tut, wenn man es machen läßt.

Allroad, nöch

Trotzdem mache ich das gerne, ich hab dadurch ganze Stadtteile anders oder überhaupt kennen gelernt, es gibt erstaunlich viele Schleichwege, die gar keinen Auto- oder zumindest keinen Auto-Durchgangsverkehr haben und Parkanlagen, Flussläufe und Kleingarten-Anlagen auf eine sehr angenehme Art verbinden.

Mehr durch Zufall hab ich Ende August rausgefunden, dass ich es in Hamburg schaffen könnte, von allen aktiven Wandrern die meisten neuen Kilometer zu fahren.

Um das auch sicher zu schaffen, bin ich extra noch mal eine Runde durch die Vier- und Marschlande, gefahren, da war ich noch nicht mit diesem Rad, es ist Teil von Hamburg und man kann geil in die Abendsonne ballern.

Mein Konkurrent um Platz 1 hat den Braten gerochen und ebenfalls nachgelegt, dann musste ich also nochmal los – auf Hamburger Stadtgebiet, mit möglichst vielen neuen, noch nicht von mir gefahrenen km, möglichst ohne lange Anreise. Sieht dann sehr kringelig aus (und nervt beim Fahren, schnell ist man da nicht) und hat damit auch zu über 900 gefahrenen km im August geführt.

Der bis dahin Zweitplatzierte hat auch noch mal am 31.8. nachgelegt, so bin ich dann mit 323.5 neuen km im August doch nur 2. geworden…

Nightrides

Da es im August teilweise sehr warm war, hab ich ein paar Fahrten in den Abend bzw. die Nacht hinein verlagert. Es ist natürlich viel kühler, und es ist viel weniger anderer Verkehr, ausserhalb der Stadt sind ne Menge Tiere unterwegs, die Geräusche sind anders und spielen eine größere Rolle, weil man einfach weniger sieht.

In der Stadt führt das späte Fahren zu freiem Ballern z.B. im Hafen, weil kaum anderer Verkehr stört. Gut für schnelle Zeiten in Strava-Abschnitten und den Spaß am schnell fahren an sich.

Der leicht grünlich wirkende Fleck ist der Hauptkegel meines STVO-Scheinwerfers

Außerhalb der Stadt, oft ohne oder nur mit schlechter Beleuchtung taucht man in eine andere, viel dichtere, auf den zu fahrenden Pfad und seine nähere Umgebung beschränkte Welt ein.

Auf nicht asphaltierten Strecken benutze ich dann auch ein Extra-Lichtmonster von Lupine,

Lupine Lichtmonster

um sicher mit hohem Tempo fahren zu können, auf Strassen ist das nicht möglich (wäre eine massive Blendung anderer) und auch nicht nötig, da Strassen für viel schnelleren Verkehr ausgelegt und meist in akzeptablen oder zumindest ganz gut vorhersehbarem Zustand sind, für das mein schon sehr gutes Dynamolicht ausreicht.

Längere Nachtfahrten sind toll. Notiz: Öfter machen!

Der Podcast Antritt von Detektor.FM hat sich in der ersten Septemberausgabe dem Thema Nachtfahrt gewidmet. Unbedingt reinhören. Ist sowieso ein toller Podcast, der sich immer lohnt, aber in diesem speziellen Spezialfall bekommen die drei am Mikrofon einfach viel besser transportiert, warum Nachtfahrten toll und erlebenswert sind.

Maxsquares

Insgesamt hab ich sowohl an meinem Wandrer- als auch an meinem Maxsquare-Score gearbeitet, das zweite erfordert immer weitere Wege erstmal raus aus dem bisherigen Turf, und dann eben weitere Kartenkacheln wegfahren und neue Ecken kennen lernen – das sind dann immer so runde 100km. Genug, damit es sich lohnt, aber trotzdem bin ich dafür nicht den ganzen Tag unterwegs und kann noch was anderes tun.

Leider kann man nicht direkt auf die Grafik linken.

Zum Beispiel war ich vorher noch nie im NSG Höltigbaum im Nordosten von Hamburg, da hat es mir sehr gut gefallen und ich glaube, da muss ich noch mal mit einem Fotoapparat und mehr Zeit hin.

Bei einer anderen Erweiterung in nordwestlicher Richtung bin ich zum ersten Mal auf dem Olsdorfer Friedhof gewesen (jaja, glaubt ihr nicht, aber ich war da einfach noch nie).

Für das ebenfalls dort skizzierte Problem für die eine Kachel mitten in der Elbe (war auch schon mal Thema im Blog) zeichnet sich eine baldige Lösung ab.

Tubeless

ist geil. 2500km bzw. 4 Monate seit der Umrüstung ohne spürbare Löcher. Ich muss etwa alle zwei Wochen etwas nachpumpen, um ungefähr bei 2,5 Bar zu bleiben, aber das musste ich vorher auch.

Ich frage mich, ob ich jetzt mal langsam Dichtmilch nachkippen muss und wie ich das ohne Sauerei rausfinde.

Kaputt gegangen in der Zeit ist mir nur die Halterung für meinen Radcomputer – da war wahrscheinlich durch die An- und Abnehm-90°-Drehung schon ein kleiner Ermüdungsbruch (jedenfalls kann ich mir im Nachhinein das leichte Schnarren beim Fahren über Kopfsteinpflaster erklären, das neu war) und beim versehentlichen Durchfahren eines richtig fiesen Schlaglochs war der Computer dann ab.

Die restlichen 20km waren etwas mühsam, weil ich den Radcomputer lose in der Fototasche liegen hatte.

Die neue Halterung war schnell gedruckt – mit verstärktem Infill und zusätzlichem Mount für Klickfix-Gnubbels.

 

Und wo jetzt?

Alle Tracks in Juli und August 2022

Da sieht man noch mal ganz schön die Touren, die der Maxsquare-Erweiterung dienten, bzw. die Größe des Quadrats zumindest im Norden, Westen und Süden. Der Osten ist … kompliziert wegen der Elbquerung, die nur bei Geesthacht oder Hoopte möglich ist.

Alle Tracks in Juli und August 2022

Mit etwas mehr Fokus auf Hamburg sieht man, in wieviele Sackgassen und sonst nicht benutzte Wege ich gefahren bin, um Wandrer abzuarbeiten und im Vergleich dazu auch die Hauptstrecken, die ich immer wieder benutze, um von A nach B zu kommen ohne viel Turnerei.

Wer sich die einzelnen Touren dazu ansehen möchte, findet die am leichtesten im Veloviewer Wheel für Juli 2022 und August 2022.