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Unsere Route

Wir haben lange nix geschrieben, die Route wollten wir aber noch veröffentlichen.


Wer selbst Tunnel und Fähren oder sonstwas zählen will, kann in Google Maps ziemlich weit reinzoomen und die Strecke nachvollziehen.

Die Tracks kreuzen sich ein paar Mal, wahrscheinlich ist das schwer nachzuvollziehen, wenn man nicht dabei war 🙂 Zur Orientierung hab ich ein paar Bilder aus dem Tumblr reingestanzt.

Mehr Bilder gibts demnächst bei Flickr, da ich alle Update-Lizenzfiles für LR wieder gefunden habe und es damit endlich auf dem neuen Rechner funzt.

Auto fahren in Norwegen

Wir haben eine Strecke von etwa 4.800 km zurück gelegt, und sind dabei durch ungezählte Tunnel, über viele Brücken und mit ein paar Dutzend Fähren gefahren.

In Norwegen darf man auf Landstraßen maximal 90km/h fahren, an vielen Stellen macht man das eh nicht, wenn man leben möchte und man nicht gerade Europastraßen fährt, weil die Straßen eng, kurvig und uneinsichtig sind:

Oder auch gerne mal vom Vollausbau direkt in einspurige Schotterstrecken übergehen, wenn Bob zugange ist:

Dann können einem teilweise erschreckend riesige Monster-LKW entgegenkommen (höher und länger als bei uns, Anhänger mit 5 Achsen…)

GoogleMaps hat normalerweise mit 60km/h gerechnet, das ist das, was man auch schafft, ohne rallyestyle zu fahren.

Das ergab einen günstigen Diesel-Verbrauch von 5,4 Litern auf 100km (normal für mein Auto sind 7, wenn ich mir richtig Mühe gebe, schaffe ich fast 8 Liter). Steile Anstiege sind nicht schlimm, weil man ja komplett mit Schubabschaltung auf der anderen Seite wieder runterrollt.

Es macht Sinn, Einheimische im Rallyemode vorbei zu lassen, die fahren einfach anders den Berg runter.

Ein Womo (siehe eigener Eintrag) hätte an vielen Stellen ziemlich genervt: Fähren und Maut deutlich teurer, Fahren auf uneinsichtigen Singletrackroads war schon mit dem Auto teilweise nervig.

Typisch für Skandinavien: Statt Ampelkreuzungen gibt es meist Kreisverkehre – tolle Sache. Das geht viel schneller, als an einer Ampel zu warten, meistens kann man auch dann fahren, wenn viele Autos unterwegs sind.

Auch typisch für Norwegen: Tunnel.

Ich hatte vor, die Tunnel zu zählen (der Track des GPS-Signals setzt da aus), aber es sind einfach zu viele. Bob hat die Eigenart, Tunnel meist einfach so in den Fels zu sprengen, roh – ohne Innenverkleidung. Zu einem kleinen Teil sind die Tunnel gut beleuchtet, zum Teil gar nicht. Eine Herausforderung, wenn mal die Sonne geschienen hat.

Der längste von uns befahrene Tunnel war 14km lang, es gibt auch Tunnel, die sich wie eine Parkhausschnecke den Berg (im Berg wohlgemerkt) hochdrehen, und einmal gab es sogar einen Kreisverkehr mitten irgendwo im Berg.

Ich war zum ersten Mal länger mit einem Auto in Norwegen (sonst per Schiff oder Interrail/Bus) – ich fand es doof, dass man durch das Nummernschild überall direkt als Deutscher identifiziert werden konnte, ansonsten ist es super praktisch, weil man eben sehr individuell eigentlich überall hinkommt und es problemlos möglich ist, Krempel und Konterbande einzuführen, ohne die Kiste selbst schleppen zu müssen.

Turbolader: Mal sehen, was das kostet, soweit ich verstehe, ist nur die Manschette zwischen Druckseite des Turbos und Motorgehäuse karpott. Das Auto fährt, hat aber keinen Druck mehr beim Beschleunigen (dafür pfeift es ordentlich irgendwo im Motorraum) und etwas hust unverbrannter Kraftstoff ergibt eine schwarze Fluchtwolke hinter dem Auto, bis der Motor irgendwann von selbst in einen Notmodus geht, der kraftvolles Beschleunigen einfach unmöglich macht.

Womo – Wohnmobil

Wir haben vorher überlegt, ein WoMo zu mieten, es war uns aber einfach zu teuer, eines für drei Wochen zu mieten. Selbst ein VW T5 kostet ~2.000 Euro, einige Vollintegrierte sind sogar billiger, aber das war uns einfach zu viel Kohle.

Im Nachhinein war die Entscheidung richtig. Unabhängig von den Kosten für die Miete sind die Kosten für Fähren, Maut und Campingplätze auch ungleich höher; Fähre sind wir mehrmals täglich gefahren, wenn wir mit dem Auto unterwegs waren.

Dazu kommt noch das Fahrerische – selbst ein kleines Womo braucht mehr Platz, ist am Berg deutlich wabbeliger und so weiter. Zum Fahren in Norwegen gibts noch einen extra Artikel.

In den Ecken, in denen wir unterwegs waren, verbietet sich wildes WoMo-Parken eigentlich überall. ES IST VERBOTEN, inzwischen stehen überall entsprechende Schilder, sind die Zufahrten auf Parkplätze durch Wohnmobilstopp-Balken in 2,20 Höhe gesichert – trotzdem stehen immer wieder irgendwelche Volltorfler in Sichtweite eines Campingplatzes rum. Meistens leider Deutsche.

Im Norden, also in der dünn besiedelten Finnmark ist das sicher anders. Da kann man das schon mal machen, wenn man irgendwo abseits eine schöne Stelle findet.

Ich glaube, Womobilisieren ist eher was für Menschen mit Kindern, man ist etwa zwei Stufen vom Draussendreck entfernt und trocken, egal was draussen los ist oder für Pensionäre, die viel mit dem eigenen Womo in der Weltgeschichte unterwegs sind.

Zelten

Wir hatten ein modernes, geodätisches Kuppelzelt (steht quasi von alleine, sehr sturmstabil) mit relativ viel Platz im Innenraum und einer großen Apsis (Vorzelt).

Durch das große Vorzelt hat Regen beim Zelten selbst wenig gestört, Kochen ist dort z.B. möglich. Regen macht es im Zelt nur gemütlicher 🙂

Allerdings ist Regen besonders beim Abbauen eklig (trocknet auch nicht im Auto) und ein Zelt in einem Sumpfmorast aufzustellen macht auch keinen Sinn, deswegen haben wir ab und zu Hütten benutzt (dazu gibts nen eigenen Eintrag)

Im Vergleich zu Tunnelzelten (mit vergleichbar großen Apsiden) braucht man weniger Häringe, dafür kann man bei offenem Vorzelt gleich bis ganz raus gucken (oder eben auch rein), bei meinem alten Tunnel war der Eingang an der Seite des Vorzeltes.

Das Zelt ist ausgesprochen sturmstabil, in der Nacht vor unserem Bahn/Fuss/Schiffausflug von Bergen in den Sognefjord hat es wirklich gestürmt, den auf dem gleichen Platz stehenden Campern hat es reihenweise die Vorzelte weggerissen, ich war nur einmal draussen, um die Abspannungen zu kontrollieren bzw. nachzusetzen.

Mit einem Festival-Zelt oder anderen Spaßkonstruktionen sollte man eher nicht nach Skandinavien fahren, das macht einfach keinen Spaß.

Häringe: Gute Stahlnägel sind gold wert, auch die als Zeltplätze ausgewiesenen Flächen sind von Steinen durchsetzt. Wir haben keinen verbogen und anscheinend alle wieder mitgebracht.

 

Wild gezeltet haben wir nicht. Erstens ist das bestehende Allemansrätten für (Fuß-)Wanderer gedacht und nicht für Automobilisten, zweitens hat sich das in der doch relativ dicht besiedelten Region nicht ergeben.

Konkret:
Zelt: Wechsel Halos ZG plus Unterlage
Häringe: Hampton Federstahlnagel

Hytta

Wir hatten alles, von der 20 Euro (pro Nacht) Mini(bruch)bude bis zum 100 Euro Luxuspalast mit eigener Sauna.

Nur einmal fanden wir den Preis unangemessen.

Hytta hatten immer: Schlafplätze, elektrische Kochstelle, Heizung und Licht, Koch- und Essgeschirr, Tisch, Stühle, Veranda, Steckdosen, Kühlschrank.
Hytta hatten manchmal: Wasser, Warmwasser, mehrere Zimmer, Klo, Dusche, Sauna, Sofa, Fussbodenheizung, TV, Mikrowelle, Backofen.

Da die Hütten in der Regel auf einem Campingplatz stehen, ist das mit ohne Wasser, Klo und Dusche kein Problem.

Die 20 Euro Hütte war auch völlig in Ordnung, zumindest für den Preis.

Der Preis richtet sich anscheinend auch stark nach der Lage und der vorhandenen Konkurrenz.

Die 100 Euro-Hütte gehört zu einem Fjellstove (sowas wie ein Berggasthof/Almhütte) in einem Skigebiet, war aber auch luxuriös ausgestattet.

Die schönste Hütte war die in Hov – sehr abgelegen, Schlüssel steckte (Selbstbedienung, Bezahlung später). Und nicht teuer (350 NOK)

Die Hütten haben nie Bettwäsche und die Endreinigung macht man selbst (oder man bezahlt dafür jeweils extra).

Nur mit täglich wechselnden Hytta Urlaub machen wäre uns allein schon durch das tägliche Reinigen zu mühsam.

Welcome to Denmark

Nach einer Nacht in Hirtshals (fast wie zweiter Urlaub, Aleks liefert nachher noch was nach) brausen wir gerade durch Dänemark nach Hause. Der Touran hält sich den Umständen entsprechend.
In Aalborg wird Sommer simuliert, wir sind geschockt.