Archiv des Autors: Nadja

Dunkerque

Wir haben dort einen Stop eingelegt und einen Rundgang durch die Stadt gemacht. Neben imposantem Kirchenbau und viel Hafen mischt sich “interessante” Architektur in das Stadtbild. Von Häuschen mit Witzdächern bis hin zu DDR-esken Monsterbauten ist alles dabei.

Kirchen und Kathedralen imposanter Art kann man in Frankreich zwar überall bestaunen. Mich als kleines Heidenkind ziehen die aber immer wie magisch an.

Außerdem liegt hier der in Frankreich wohl sehr bekannte Freibeuter Jean Bart begraben. Überall in der Stadt gibt es Hinweise auf ihn. Quasi ein französischer Nationalheld!

Ein kleiner Teil der Kirche St. Eloi in Dunkerque

Den Namen Dunkerque kennt man vielleicht außerdem in englischer Aussprache im Zusammenhang mit dem zweiten Weltkrieg. Hier fand 1940 die wohl größte militärische Evakuierungsaktion, Operation Dynamo, der Geschichte statt. Deshalb sind wir auch zum zugehörigen Museum gelaufen, von dem wir wussten, dass es aktuell geschlossen ist. Aber ein Blick drum herum, auf den historischen Ort quasi, schad’ ja nix.

Zum Glück waren dort gerade ein paar Menschen des Vereins tätig und haben uns und ein paar andere verirrte Touris in das Museum gelassen. Neben den historischen Fakten* wurde ungewöhnlich viel Kriegsgerät ausgestellt. Kennt man so gar nicht von deutschen Kriegserinnerungsstätten.

Ich will hier gar nicht so intensiv auf die Details eingehen. Wer will kann das auf Wikipedia nachlesen.

Wir haben anschließend viel darüber diskutiert. Was die Art und Weise der Evakuierung über die Einschätzung der Briten gegenüber der Deutschen Armee aussagt. Wie die historische Einordnung später passiert ist. Ob die Briten Operation Dynamo genauso darstellen würden, wie dort in dem französischen Museum?

Bezahlt haben wir unseren Museumsbesuch in die Spendenkasse. Weil Aleks und ich uns zwischendurch “verloren” haben, haben wir beide gespendet – und so viel mehr bezahlt als der reguläre Eintritt für zwei Personen gekostet hätte.

*Wir sind uns relativ sicher, dass in Dunkerque eine etwas gefärbte Sichtweise dargestellt wird.

Brügge

In eigentlich jedem Urlaub “zwinge” ich den Mann dazu, dass wir uns wenigstens eine, in Touristenführern viel erwähnte, Stadt anschauen.

Brüssel war für uns keine Option, Antwerpen – Meh, also ging es heute nach Brügge. Wir sind, wie fast immer, ohne all zu großen Plan in die Stadt marschiert. Einen ok-en Parkplatz haben wir direkt am Rand des Zentrums gefunden (schwierig zu navigieren, kostenpflichtig aber im Rahmen, hätten wir auch ohne Park4Night finden können). Von dort aus also zu Fuß in die extrem gut erhaltene Altstadt.

Für Aleks sah alles aus wie in jeder typischen Handels- bzw. Hansestadt. Ich dagegen war und bin sehr beeindruckt von Brügge:

In Brügge hat nie ein Krieg gewütet. Die Stadt wurde also nie angezündet, bombardiert oder sonstwie geschliffen. Das hat gemacht, dass sich Baukunst verschiedener Epochen und Kulturen gemischt hat. Der Römer ist sehr deutlich zu erkennen, dazwischen mittelalterliche, barocke gotische Bauten und sogar das ein oder andere moderne Gebäude. Gleichzeitig mischen sich, für mein Empfinden, auf ganz lustige Weise typisch niederländische schmale Wohnbauten mit ziemlich prunkvollen, gold-bemalten eher französisch zuzuordnenden.

Wie immer, wenn wir im Urlaub in Städten unterwegs sind, waren wir mit der Menge der Touristen überfordert, selbst zu dieser Jahreszeit! Irgendwo hat ein Kreuzfahrtschiff wieder die üblichen Europe-in-a-nutshell-Erkundenden ausgespuckt, die Selfies-machend durch die Straßen traben.

In der pittoresken Innenstadt läuft die übliche Touri-Abzocke. Es gibt seeeeeehr viele Schokoladen- und Waffelläden und – für uns unverständlich – wahnsinnig viele italienische Restaurants. Und Käthe Wohlfahrt!?

Aber egal, mit sowas muss man rechnen. Ich würde Brügge Städtereisenden auf jeden Fall sehr empfehlen. Es gibt viel zu Gucken und quasi jeder Stein ist historisch.

Natürlich gibt es dort auch Fritten, heftig überteuert vor dem (?) Belfort und als belgisch-französische Spezial-Version mit Miesmuscheln. Für uns gab es in Brügge keine Frites.

Am Nachmittag sind wir zu unserem ausgewählten Campingplatz gezuckelt: Ein automatischer! Mit Ein- und Auschecken ohne mit einem Menschen sprechen zu müssen! Aleks hat dokumentiert, das bekommt einen eigenen Artikel.

Während der Fahrt kamen wir auf jeden Fall an jeder Menge vielversprechend wirkenden Frituuren vorbei – die allesamt geschlossen waren. Ich witterte schon eine Verschwörung bis mir auffiel, dass die alle gegen 17/18 Uhr wieder öffnen. Es ist auch in Frankreich in vielen Geschäften so üblich, dass man nachmittags schließt. Daran müssen wir uns jetzt schnellstmöglich gewöhnen.

Diese Nacht sind wir noch in Belgien, in der Nähe von Middelkerke, morgen geht es voraussichtlich schon über die französische Grenze.

Welcome to the EU, 2

Bonjour / Goede dag / Guten Tag Belgique / België / Belgien!

Ein kleines Land mit 3 Amtssprachen, Bier! (im Auto tobt noch eine Diskussion über die Güteklasse der belgischen Braukunst) und mehrfach frittierten Köstlichkeiten.

Ich freu mich!

Diesmal hat’s auch mit dem Foto geklappt, puh.

Von Noord nach Zuid

Zwischendurch auch mal was zur Strecke. Gestern sind wir über den berühmten Afsluitdijk (Abschlussdeich) nach Noord-Holland gefahren.

Heute dann 228km weiter nach Zuid-Holland, nicht mehr weit der belgischen Grenze.

An meiner Seelenheimat Amsterdam sind wir nur vorbei gerauscht (wir wollen ja auch nach Frankreich, nä). Hinter Rotterdam haben wir das Navi dann umgestellt auf “Alle Straßen nur bitte keine Autobahn”, weil das in der Regel die landschaftlich schöneren Strecken sind. Der Niederländer, dieser Fuchs, hat nur mittlerweile fast überall Umgehungsstraßen zu den Ortschaften gebaut, sodass wir sehr viel durch flaches Grün gefahren sind. Für den Fahrer ist das insgesamt einfach wesentlich entspannter.

Heute sind wir auch noch über zwei große Sperrwerke gefahren, mit denen die Niederlande sich in der Not komplett von der Nordsee abriegeln können. Sehr windig, sehr beeindruckend.

Unser Campingplatz für heute befindet sich in Snabbeldoorp und hat flammend neue sanitäre Anlagen. 😍 Über Camping mit dem WoMo und die Plätze im Allgemeinen schreiben wir später sicher nochmal etwas mehr.

 

Auf dem Weg in den Supermarkt (heute Jumbo) sind wir dem Fietspad gefolgt, Fußweg wäre quasi direkt auf der Autostraße gewesen, und haben dort dieses Kunstwerk gefunden:

Wir sind uns nicht sicher, ob der Blikvanger / Blickfang etwas darstellen soll oder tatsächlich nur ein riesiger Wurfmülleimer für Fahrradfahrer ist.

Welcome to the EU

“Frau, mach mal bitte ein Foto von dem Schild, wenn wir über die Grenze fahren.”

Nailed it.

Abgesehen davon freuen wir uns, dass das Internet innerhalb der EU (fast) keine Landesgrenzen mehr kennt und wir uns nicht panisch auf die Suche nach SIM Karten begeben mussten. Wäre auch arg anstrengend, da wir diese Woche 3 Länder bereisen.

Losrollen

Nachdem wir heute zum Auto gefahren sind, Einweisung und Übergabe erledigt, wieder nach Hause gefahren, die Katze in die Transportbox gestopft, das Auto beladen, die Katze zur Katzenpension gebracht, noch schnell Basislebensmittel (Brot, Teilchen, Nudeln mit rote Soße) ge-edekat haben – uff – sind wir um kurz vor 17 Uhr in unseren Urlaub gestartet. Deutschen Boden werden wir heute nicht mehr verlassen. Park4Night hat uns einen muckelig aussehenden Platz in Jade ausgespuckt.

Wir haben vorher angerufen, weil der Platz eher klein ist und wir erst spät ankommen. Das hinterlässt hoffentlich auf beiden Seiten ein gutes Gefühl. Bei uns auf jeden Fall: “Ist zwar schon dunkel, wenn ihr kommt, aber dat geit wohl.” ♥️

Welcome to Denmark

Nach einer Nacht in Hirtshals (fast wie zweiter Urlaub, Aleks liefert nachher noch was nach) brausen wir gerade durch Dänemark nach Hause. Der Touran hält sich den Umständen entsprechend.
In Aalborg wird Sommer simuliert, wir sind geschockt.