Rouen liegt an der Seine

Und die hat in Rouen, obwohl schon ganz schön weit im Landesinneren, noch ganz ordentlich Tide.

Unser gedachter Schlafplatz war in einer Marina in Rouen (http://park4night.com/lieu/13679/Vidange). Als wir dort ankamen, war da schon ganz schön viel Wasser im Hafenbecken (bis 50cm unter den Beckenrand/Parkplatz), und beim Hafenkapitän war ein Anschlag an der Tür, dass es sein könne, dass die Seine bei den nächsten drei Hochwassern dem Hafengelände Guten Tag sagt. Das Risiko wollten wir nicht eingehen, also haben wir neu gesucht, schon leicht verausgabt von der vielen Fahrerei.

Der nächste Platz versprach auch Duschen (deswegen die Marina), war aber zu und der nächste Stellplatz war dicht bei an der Seine.

Die Schranke war offen, und ein handgemaltes Schild bedeutete sowas wie Winterpause.

Also mal gucken – rauf gefahren, geguckt, immer noch ein bisschen dicht am Wasser, oder? Ach, das ist ja weiter Richtung Le Havre, und nicht wie gedacht, Richtung Paris! Hmm, nee.

Inzwischen war die Schranke zugegangen. Weil an der Schranke stand, dass es eh kein Wasser im Winter gibt, gingen wir davon aus, dass der Parkplatz kostenlos ist (das ist hier oft so üblich: kein Service = keine Gebühr).

Speziell bei diesem Platz war es nun so, dass ein Wagen VOR der Schranke in einem vorgegebenen Bereich (Induktionsschleife im Boden) stehen muss, damit man überhaupt bezahlen und somit den wichtigen Code für die Ein- und Ausfahrt bekommt. Nun, ein zweites Auto ham wa aber nicht, und erst Recht keins auf der “richtigen” Schrankenseite. Wieder blöd, ne.

Während Aleks darüber sinnierte, wie man die Schranke aufbohren könnte, bin ich zur gegenüber liegenden Gendarmerie gelaufen. Hatte gehofft, die Polizei könnte uns helfen. Da waren aber überall Rolltore vor den Türen. Keiner Zuhause, so wie sich auch alle anderen wegen des nahenden Sturms verpieselt hatten.

Zu unserem großen Glück kam gerade eine Familie aus einer Einfahrt gelaufen und stieg in deren Auto! Mit gepardenhafter Geschwindigkeit bin ich zu ihnen hin und durfte sogar auf Englisch erklären, was unser Problem ist. Long story short: das nette Paar hat uns aus unserer Falle befreit, indem sie mit ihrem Wagen vor die Schranke gefahren sind, damit ich ein 24h Stunden Ticket lösen und somit die Schranke öffnen konnte. Hat nur 6,90 Euro gekostet, ein richtiger Schnapper!

Unser Tag endet jetzt auf einem (Ferien-)Bauernhof, schön weit irgendwo oben, sicher vor dem Sturm Hochwasser. All inklusive mit externem Klo, Wasser rauslassen, Wasser ins Auto kippen und eigentlich sogar Dusche. Da will nur leider das Warmwasser gerade nicht. Nunja, man kann eben nicht alles haben.